OVA-IVF Kinderwunsch-Klinik Zürich

Überstimulation oder OHSS

Wie kann diese gefürchtete Komplikation verhindert werden? 

Hormonelle Stimulationen mit Gonadotropinen können zur gefürchteten Komplikation der ovariellen Über- oder Hyperstimulation (bekannt unter der Abkürzung OHSS) führen. Häufiger tritt dieses Problem bei der In-Vitro-Fertilisation auf ist aber auch bei einfacheren hormonellen Behandlungen nicht ganz ausgeschlossen. 


Aus den Gefässen tritt eine grosse Menge Flüssigkeit aus. Diese sammelt sich in der freien Bauchhöhle als Ascites (freie Flüssigkeit) oder in Form von multiplen Eierstockzysten. Bei schweren Überstimulationen können auch andere Körpergewebe betroffen sein. Gefährlich wird die Angelegenheit dann, wenn durch den Flüssigkeitsverlust eine erhöhte Neigung zu Thrombosen entsteht oder die Nierenfunktion reduziert wird. Schwere Überstimulationen müssen fast immer in einem Spital behandelt werden und brauchen in der Regel eine stationäre Überwachung. Bis vor wenigen Jahren war es bei der In-Vitro-Fertilisation kaum zu vermeiden, dass 1 von 100 Frauen an einer solchen schweren Überstimulation litt und hospitalisiert werden musste. Heute sollte es unser Ziel sein, diese Zahl so tief wie möglich zu halten oder im besten Fall keine Überstimulationen mehr zu verursachen.

Um zu verstehen, wie wir das anstreben, muss zuerst der Auslöser und Wirkmechanismus der Überstimulation erklärt werden. Verantwortlich ist ein Protein (VEGF), welches aus den luteinisierten Granulosazellen der Follikel freigesetzt wird. Auslöser ist das verabreichte Hormon HCG (humanes Choriongonadotropin oder Schwangerschaftshormon). HCG brauchen wir um die letzte Reifung der Eizellen einzuleiten und dann ca. 36 Std. später die Eizellpunktion durchzuführen. Ohne HCG gäbe es keine Überstimulation. Ohne Verabreichung von HCG ist aber bei den klassischen Stimulationen keine Eizellpunktion möglich. Die einzige Lösung war somit früher, den Behandlungszyklus abzubrechen.

Scratching – Wie eine Wundheilung die Einnistung von Embryonen verbessern kann

Heute sind für die In-Vitro-Fertilisation neue Stimulationsprogramme weit verbreitet. Diese Behandlungsformen sind als sog. „Antagonisten-Protokolle“ bekannt. Hier ist es möglich, die letzte Reifung der Eizellen (Triggering) nicht mit HCG sondern mit einem GnRH-Analogon
(zB. Decapeptyl®) einzuleiten. Durch dieses Weglassen von HCG wird der oben beschriebene Vorgang mit der Freisetzung von VEGF nicht in Gang gesetzt und somit auch keine Überstimulation ausgelöst. Nachteil dabei: Die nachfolgende Gelbkörperphase ist gestört und kann auch durch erhöht verabreichte Dosis von Progesteron (Gelbkörperhormon) nicht verbessert werden. Dadurch würde die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft nach Embryotransfer markant sinken. Somit bleibt bei diesem Vorgehen nur die vernünftige Variante übrig, alle befruchteten Eizellen einzufrieren und in einem nachfolgenden Zyklus unter normalen und optimalen Bedingungen zu transferieren.

Zusammenfassend bleibt im Moment folgendes Vorgehen die beste Lösung schwere Überstimulationen zu verhindern:
Stimulation im sog. Antagonistenprotokoll, kein Einsatz von HCG sondern Triggering mit Decapeptyl®, Punktion und Befruchtung der Eizellen, Einfrieren aller befruchteter Eizellen und Verzicht auf sofortigen Embryotransfer. Somit werden schwere Überstimulationen verhindert und die Chancen auf eine Schwangerschaft im nachfolgenden Auftauzyklus erhöht.

OVA IVF Clinic Zurich
Hardturmstrasse 11
8005 Zürich

T +41 44 735 66 00
F +41 44 735 66 06
E-Mail

Logo OVA IVF Clinc Zurich
 
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Datenschutzinformationen