OVA-IVF Kinderwunsch-Klinik Zürich
OVA-IVF Kinderwunsch-Klinik Zürich

Andere medikamentöse Behandlungen

Neben der Stimulation der Eierstöcke mit der direkten Wirkung auf die Eizellen sind häufig begleitende Behandlungen angezeigt. Deshalb gehört es zu jeder Grund­ab­klä­rung bei Kinder­wunsch, auch andere hormonaktive Systeme zu untersuchen.

Allfällige Störungen können so erfasst und therapiert werden. Prophyla­ktische Mass­nahmen können die eigentliche Sterilitätsbehandlung unterstützen und damit verbessern.

Weitere Themen

Die Untersuchung der Schilddrüse nimmt eine zentrale Rolle im Rahmen der Grundabklärung ein. Häufige Fehlfunktion ist die Unterfunktion, welche bei geringem Ausmass selbst nicht mit Gesund­heits­störungen bemerkt wird. Bei Unterfunktion ist die Schwanger­schafts­wahr­scheinlich­keit aber reduziert und die Aborthäufigkeit erhöht. Behandelt wird mit einem Schild­drüsen­hormon (Eltroxin®, Euthyrox®), welches täglich 1/2 Stunde vor dem Frühstück ein­genommen werden muss.

Prolaktin (Milchhormon) behindert die Ausschüttung von LH und FSH. Deshalb ist ein zu hoher Prolaktinspiegel im Blut häufig ein Begleitgrund für eine Sterilität. Eine Senkung des Prolaktins durch Medikamente ist in der Regel auf einfache Weise möglich.

Dazu wird verwendet: Dostinex® (1 – 2 x pro Woche), Norprolac® (täglich).

Es ist in umfangreichen Studien zweifelsfrei dokumentiert, dass zusätzliche Folsäure, die vor und zu Beginn einer Schwangerschaft eingenommen wird, eine besonders folgenschwere Missbildung verhüten hilft: Spina bifida (offener Rücken) und andere Fehl­bildun­gen des Rücken­marks und Gehirns. Die prophylaktische Wirkung ist leider nicht zu 100% sicher, aber es können doch etwa drei Viertel aller Fälle mit dieser folgenschweren Fehlbildung vermieden werden. Die Missbildung führt zu einer lebenslangen Invalidität. Deshalb sollten alle Frauen, die Kinder haben möchten oder könnten, d.h. alle Frauen im gebärfähigen Alter ohne zu­ver­lässige Antikonzeption täglich zusätzlich zur Nahrung 400 Microgramm (0,4 mg) Folsäure in Tablettenform zu sich nehmen.

Man weiss heute ausserdem, dass mit einer erhöhten Folsäurezufuhr auch weitere fötale Missbildungen verhütet werden können.

Es ist erwiesen, dass bei bestimmten Gerinnungsstörungen die Gabe von Aspirin (und Heparin) die Einnistung eines Embryos ver­bessern kann oder hilft, Fehlgeburten zu ver­mei­den. Schon ver­schiedentlich wurde auch der Versuch unternommen, mit einer solchen Aspirin-Gabe die Schwan­ger­schaftsraten bei Frauen zu verbessern, welche keine Gerinnungs­störungen aufweisen. Verschiedene Studien zeigen aber keinen generellen Nutzen. Wir geben deshalb Aspirin nicht ohne vorherige Gerinnungsabklärung ab.

Das Diabetesmedikament Metformin könnte künftig Frauen helfen, die aufgrund eines so ge­nannten Polyzystischen Ovarialsyndroms (PCOS) nicht schwanger werden. Etwa sechs Prozent aller Frauen leiden an einem Überschuss männlicher Hormone. Ursache ist meist ein PCOS.

Bei vielen Patientinnen verliert zudem das Hormon Insulin seine Wirkung. Ähnlich wie bei einem Altersdiabetes muss der Körper immer mehr Insulin produzieren, um den Blutzucker in Grenzen zu halten. Der hohe Insulinspiegel führt wiederum dazu, dass der Körper noch mehr männliche Hormone bildet.

Der Wirkstoff Metformin verbessert die Insulinwirkung. Hormonhaushalt und Zyklus nor­ma­lisieren sich, auch der Eisprung findet wieder statt. Damit haben die Frauen gewisse Vor­aus­setzungen, auf natürliche Weise schwanger zu werden. Offiziell ist Metformin noch nicht zur Behandlung von PCOS zugelassen. Die Nebenwirkungen (Magen-Darmbeschwerden) führen gelegentlich dazu, diese Behandlung abzusetzen.

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