Seit mehr als 30 Jahren ist es möglich, befruchtete Eizellen oder Embryonen einzufrieren, um damit später eine Behandlung zu machen. Technisch war bis anhin schwierig bis unmöglich, gleiches mit unbefruchteten Eizellen zu machen. Die biologischen Hürden waren zu hoch, viele Eizellen wurden mit dem Vorgang zerstört und damit unbrauchbar.
Durch die Vitrifikation ist es heute möglich und Standard, diese Hindernisse zu überwinden und diese Eizellen nach dem Auftauen zu befruchten. Die Erfolge hängen im Wesentlichen vom Alter ab, in welchem die Eizellen vitrifiziert wurden. Bei Alter deutlich unter 35 Jahren sind die Erfolge entsprechend gut. Bei älteren Frauen wird diese Methode nicht mehr empfohlen.
Die Beratung zur Entscheidungsfindung, ob ein Eizellfreezing gemacht werden soll, umfasst insbesondere auch die zu erwartende Zahl an Eizellen, welche eingefroren werden können. Aus Algorithmen kann abgelesen werden, wie gross die Erwartung auf die Geburt eines Kindes bei späterer Verwendung sein wird.
Eizellkonservierung ist nötig, wenn voraussehbar ist, dass die Funktion der Eierstöcke abnehmen oder erlöschen wird.
Vor allem bei bösartigen Erkrankungen und nötiger Chemo- oder Strahlenbehandlung könnte dieser Zustand eintreten. Dieser Vorgang heisst «Medical Freezing».
Heute werden aber viel häufiger Eizellen deshalb eingefroren, um auch aus anderen Gründen die Fruchtbarkeit der Frau zu verlängern. So zum Beispiel bei der beruflichen Karriereplanung, bei fehlender Partnerschaft oder wegen persönlichen Überlegungen und Wüschen. Auch eine medizinisch bestätigte reduzierte Eizellreserve kann ein guter Grund darstellen. Dieser Vorgang heisst "Social Freezing".
Wie bei der IVF werden die Eierstöcke hormonell stimuliert und die Eizellen abpunktiert.
Die Eizellen werden anschliessend vitrifiziert. Die Eizellen dürfen in der Schweiz maximal 10 Jahre gelagert werden.